Herzlich wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 29. September 2014 in der Freien Schule „Am Park“ in Sollstedt (HPZ Wülfingerode) empfangen. Die Schule, die sich in der Trägerschaft des JugendSozialwerk Nordhausen befindet, präsentierte sich als hervorragender Gastgeber. Der Leitung, dem Kollegium sowie den Schülerinnen und Schüler gilt mein herzlicher Dank.
Der Tag der individuellen Förderung wird im zweijährigen Rhythmus durchgeführt. Auch in diesem Jahr konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ein breites Angebot an Vorträgen und Workshops einwählen. So standen Vertreterinnen des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur zu Fragen zum „Thüringer Konzept zur Qualitätssicherung in den Bereichen des Lern- und Leistungsverhaltens, der Sprache sowie der emotionalen und sozialen Entwicklung“ zur Verfügung. Das weitere Workshopangebot erstreckte sich über „Kooperatives Lernen“, „Fördern und Stärken von Schülern mit AD(H)S im Unterricht“, Informationen über „Zerebral bedingte Sehstörungen“ bis hin zur Praxisorientierung in handwerklichen und kreativen Bereichen.
Am Nachmittag fand die turnusmäßige Mitgliederversammlung statt. Die Mitglieder erhielten einen Einblick in die Arbeit des Vorstandes und der Landesreferenten.
Die vom Vorstand zur Bearbeitung vorgelegten Anträge waren allen Mitgliedern mit der Einladung zugegangen. Nach ausgiebiger, sachkundiger Debatte wurden die vorgelegten Anträge mit Änderungen angenommen:
Antrag 1:
„Die Mitgliederversammlung beauftragt den Vorstand, sich gegenüber dem für die Hochschulen zuständigen Ministerium und der Universität Erfurt aufzufordern, die fachliche Ausbildung in den sonderpädagogischen Fachrichtungen Pädagogik bei Beeinträchtigung in Sprache und Kommunikation, Pädagogik bei Beeinträchtigung in körperlicher und motorischer Entwicklung, Pädagogik bei Beeinträchtigung im Sehen und Pädagogik bei Beeinträchtigung im Hören in der 1. Phase der Lehrerausbildung in Thüringen (nicht nur als inklusive Module) abzusichern.“
Antrag 2:
„Die Mitgliederversammlung beauftragt den Vorstand, sich gegenüber dem für die Hochschulen zuständigen Ministerium und den Studienstätten dafür einzusetzen, dass die im Thüringer Lehrerbildungsgesetz (ThürLbG) für alle Lehramtsstudiengänge vorgeschriebenen „… grundlegenden Kenntnisse in Sprecherziehung sowie „ für das jeweils angestrebte Lehramt „relevante Kenntnisse aus der Förder- und Sozialpädagogik“ als verpflichtende Inhalte gelehrt werden. Aus Sicht des vds sind dies insbesondere folgende Themen:
- Prozessbegleitung im Gemeinsamen Unterricht
- Methodik und Didaktik im Gemeinsamen Unterricht
- Struktur und Aufgaben der Unterstützungssysteme der Staatlichen Schulämter
- Kommunikation und Zusammenarbeit im Gemeinsamen Unterricht
Diese Inhalte sollten nicht als eigenständige Module sondern immanent im Lehramtsstudium gelehrt werden.“
Antrag 3:
„Der Vorstand wird beauftragt, sich bei dem für Bildung zuständigem Ministerium dafür einzusetzen, dass die Ausbildung der Lehramtsanwärter (LAA) für das Lehramt für Förderpädagogik in der 2. Phase verändert und damit die Anforderungen an die veränderten Einsatzmöglichkeiten für Förderpädagogen im Unterricht besser angepasst wird.
In den Fachrichtungen Geistige Entwicklung, Sehen, Körperliche und motorische Entwicklung und Hören sollten die LAA im ersten Jahr in einem entsprechendem Förderzentrum eingesetzt werden, um die verschiedenen Behinderungsformen kennen zu lernen und passende Unterrichtangebote zu erproben. Erst danach sollten die LAA im Gemeinsamen Unterricht eingesetzt werden.“
Unser 2. Vorsitzender, Hubert Nekola, trat nach 24 Jahren nicht zur Wiederwahl an. Ich bedanke mich im Namen des gesamten Vorstandes und der Mitglieder des Landesausschusses bei Hubert Nekola für sein unermüdliches Tun für den Verband Sonderpädagogik auf Landes- und auf Bundesebene. Viele Beschlüsse tragen seine Handschrift. In Seminaren, Fachtagungen, Fortbildungen und Kongressen brachte er sein Wissen und Können ein. Er vertrat den Verband in verschiedenen Arbeitsgruppen, Im Arbeitskreis Sonderpädagogische Förderung, im Beirat und im Ombutsrat.
Hubert Nekola initiierte nach der politischen Wende die Wiedergründung des vds- Landesverbandes Thüringen e. V.. Im Dezember 1990 war es soweit. Die Gründungsversammlung fand im Festsaal der Thüringischen Staatskanzlei in Erfurt statt. Hubert Nekola wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Heute gibt er dieses Ehrenamt nun zurück. Als Landesreferent für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung wird er weiterhin im Landesausschuss mitarbeiten.
Ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit als Landesreferent für den Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung sagen wir Klaus Scheuermann. Nach vielen Jahren ehrenamtlicher Verbandsarbeit tritt Klaus Scheuermann nicht zur Wiederwahl an. In seine Amtszeit fiel bspw. die Erstellung der Sonderpädagogischen Standards. Als Mitglied des Bundesreferates hat er hier seine ganze Erfahrung auf diesem Gebiet eingebracht. Wir wünschen ihm alles Gute.
Nach der Vorlage der Berichte des Vorstandes, der Kassenführerin und der Vorlage der Ergebnisse der Kassenprüfung wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Für die turnusgemäß zu besetzenden Positionen wurden folgende Personen gewählt:
2. Vorsitzender: Dr. Martin Degner
Kassenführerin: Marion Woelk
Landesreferentinnen:
- Aus-, Fort- und Weiterbildung: Rosemarie Jobst
- Referentin für Ganztagsförderung: Katrin Behrens
- Lernen Dr. Heike Rosenberger
- körperliche motorische Entwicklung: Katja Bieritz
- Sehen: Angelika Türpe
Auf Vorschlag der neu gewählten Landesreferentin für Aus-, Fort- und Weiterbildung wurde Mandy Thieme als ihre Stellvertreterin bestätigt.
Petra Simon und René Jedrischewski wurden als Kassenprüfer gewählt.
Auf der Hauptversammlung im November 2015 in Berlin wird unser Landesverband neben der Landesvorsitzenden, dem 2. Vorsitzenden und der Kassenführerin von den Delegierten Hubert Nekola (Erfurt), Adriane Rader (Jena), Dr. Heike Rosenberger (Blankenhain) und Mandy Thieme (Schleiz) vertreten. Als Gastdelegierte wurde Katrin Behrens (Weimar) gewählt.